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Das geheime Leben der Worte

Spanien 2005 (The Secret Life of Words) Regie: Isabel Coixet mit Sarah Polley, Tim Robbins, Sverre Anker Ousdal 115 Min. FSK: ab 6
Wortkarg
Manchmal gehen Worte auf dem Weg vom Kopf in den Hals verloren. Doch sie sind nicht verschwunden, sondern warten nur auf den Moment, dass sie herausbrechen können. Hanna (Sarah Polley) hat viele davon in sich. Sie bewegt sich unbemerkt durch ihren Alltag, den Job in der Fabrik. Den Kopf stets geduckt, ihr Hörgerät abgeschaltet, in der Hoffnung, dass man sie in Ruhe lässt. Doch das funktioniert nicht immer. Als sie ihr Chef in sein Büro ruft, befürchtet sie das Schlimmste. Doch er will sie nicht feuern, lediglich in den längst überfälligen Urlaub schicken, um ihre sozialen Fähigkeiten zu verbessern. Hanna kann sich aber nicht mit dem Gedanken an Strand und Palmen anfreunden, also reist sie in einen kleinen Ort an der irischen Küste. Dort hört sie zufällig, dass es auf der benachbarten Bohrinsel einen Unfall gegeben hat und eine Krankenschwester gesucht wird. Sie meldet sich und mit ihren medizinischen Kenntnissen im Gepäck dringt sie in den abgeschlossenen Kosmos des schwimmenden Stahlkolosses ein. Gerade mal sieben Mann umfasst die Crew, darunter der Koch Simon (Javier Cámara), der mit seinen kulinarischen Köstlichkeiten als erster zu ihr durchdringt. Sie öffnet sich aber schließlich ihrem Patienten Josef (Tim Robbins) und offenbart ihm ihre seelischen und körperlichen Wunden. Isabel Coixets Film ist ein stilles Wunder. Gemächlich entfaltet er sich, ebenso wie seine Hauptfigur – wie schon in „Mein Leben ohne mich“ imposant intensiv dargestellt von der jungen Sarah Polley („Don`t come knocking“). Doch wenn die Worte erstmal ihr Geheimnis offenbart haben, ergibt alles einen Sinn und der Film hallt noch lange nach, wenn sich der Vorhang längst geschlossen hat.


Ein FILMtabs.de Artikel