Renn, wenn du kannst
D 2010 Regie: Dietrich Brüggemann mit Robert Gwisdek, Jacob Matschenz, Anna Brüggemann, Franziska Weisz, Leslie Malton 116 Min. FSK ab 12
Ungewöhnliche Freundschaft
Benjamin (Robert Gwisdek) hat sich abgekapselt, sitzt an seiner Magisterarbeit und gelegentlich schaut seine Mutter vorbei und nervt. Da Benjamin im Rollstuhl sitzt übertreibt sie es gern mit ihrer Fürsorge. Der Mittzwanziger macht es ihr und seiner Umwelt aber auch nicht einfach. Sein Verschleiß an Zivis ist hoch, denn Benjamin gibt sich gern als Kotzbrocken und niemand hält es lange mit ihm aus. Mit Christian (Jacob Matschenz) ist das anders. Er stellt von vornherein klar: entweder Ben bleibt cool, oder er sucht sich ’ne andere Stelle. Für ihn ist der Job sowieso nur eine kurze Station vor seinem weiteren Leben. Als Annika (Anna Brüggemann) in das Leben der beiden tritt, ändert sich die Lage allerdings. Die Cellistin hat mit ihren viel zu hohen Ansprüchen an sich selbst zu kämpfen und findet in der Freundschaft mit Chris und Ben zur Gelassenheit zurück. Doch die Lage verkompliziert sich, als Chris sich in sie verliebt und Ben sich seinen Ängsten stellen muss. Ein erstaunlich erfrischende Tragikomödie legt Dietrich Brüggemann („Neun Szenen“) mit dem lakonisch betitelten „Renn, wenn du kannst“ vor. Unverkrampft und ehrlich erzählt er von einem Schicksal, das sich mit anderen vermischt und dadurch bereichert wird. Dieses Dreiergespann wächst uns ans Herz und über sich hinaus. Die hervorragenden Jungdarsteller tragen das schwierige Sujet mit Leichtigkeit und verleihen den exzellenten Dialogen, die Brüggemann gemeinsam mit seiner Frau Anna schrieb, authentisches Leben. Tränen werden im Kinositz bestimmt fließen – aber bestimmt eher vor Lachen.
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- Publiziert von:
- Lars Tuncay, 02.08.2010 / 11:15
- Rubrik:
- Kritiken LT
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