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Der Traum
DK 2006 (Drømmen) Regie: Niels Arden Oplev Mit Bent Mejding, Anders W. Berthelsen, Jens Jørn Spottag, Anne-Grethe Bjarug Riis 105 Min.Â
Dänemark 1969: das Jahr in dem Martin Luther King seinem Traum Ausdruck verlieh wird auch für den 13jährigen Frits zu einem Jahr der Veränderung. Gerade ist sein Vater mit einer schweren Depression in die Psychiatrie eingeliefert worden, da muss Frits zu allem Überfluss auch noch auf eine neue Schule. Die Mitschüler machen es dem Neuen erwartungsgemäß schwer. Doch es ist der despotische Schuldirektor, Lindum Svendsenvor vor dem alle Angst haben. Wer in seinem Büro verschwindet, endet meist bei Frits Mutter, der Schulschwester. Durch einen Streich landet schließlich auch Frits bei Svendsen, der ihm fast das Ohr abreißt. Blutüberströmt findet ihn der Musiklehrer Freddie Svale auf der Toilette und bringt ihn umgehend zum Arzt. Frits und der junge Hippie werden Freunde und planen gemeinsam mit Frits’ Eltern, den Schulleiter vor den Ausschuss zu zerren.
Vor dem Hintergrund einer großen Revolution erzählt Regisseur Niel Arden Oplev eine kleine. Bis in die Achtziger hinein war an europäischen Schulen Prügel an der Tagesordnung. Oplev färbte die Ereignisse dabei mit eigenen Erlebnissen aus seiner Kindheit. Mit Rock’n’Roll, langen Haaren und dem Mief der konservativen Schulstrukturen gelingt es ihm hervorragend, den Aufbruchsgeist der Sechziger einzufangen. Witz, Tragik, leichte Momente, wie die zwischen dem aufgeweckten Schüler und seinem Mentor und solche voller Schwere, wie die der Krankheit des Vaters, die nie überthematisiert wird, aber doch in Frits’ Gedanken präsent ist – all das vermischt der Däne zu einem unterhaltsamen und intelligenten Familienfilm, der viel richtig macht. Das fand auch die Kinderjury der Berlinale und verlieh ihm im letzten Jahr den Gläsernen Bären.
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- Publiziert von:
- Lars Tuncay, 24.05.2007 / 11:23
- Rubrik:
- Kritiken LT
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